Holländer an der Holländer-Windmühle
Einer der heftigen Stürme des Winters ist nicht spurlos über die Lechtinger Windmühle hinweggegangen. Er riss Löcher in die hölzerne Kappe und beschädigte die Windrose. Die Fachleute von der niederländischen Mühlenbaufirma Vaags aus Aalten behoben jetzt die Schäden.
Firma Vaags rückte mit ihrem Secondhand-Feuerwehrleiterwagen an. Vom Arbeitskorb aus war jede Stelle am Gebäude gut zu erreichen, auch die Mühlenkappe, die mit leichten Holzschindeln bedeckt ist. Meister Gerben Vaags hatte handgefertigte Stücke aus Eichenholz mitgebracht, um die Fehlstellen zu schließen, „immer nur mit einem einzigen Edelstahlnagel pro Schindel“, wie er erklärte. Alles ist aus Holz in der drehbaren Kappe, viele Kräfte wirken auf sie ein, da müssen auch die einzelnen Schindeln Bewegungsspielräume behalten, sonst würden sie reißen.
Dann ist da noch die Windrose. Ein Flügel von ihr war beschädigt und musste ausgewechselt werden. Die Windrose dient der „Windrichtungsnachführung“, wie die Fachleute sagen. Über ein Getriebe dreht sie die Kappe so, dass die großen Flügel gegen den Wind ausgerichtet sind. Sollte sie ihren Dienst versagen, könnten die Windmühlenflügel Wind aus der falschen Richtung, nämlich von hinten, bekommen und mitsamt der Kappe fortgerissen werden. Alles schon passiert, auch an dieser Mühle in Lechtingen. Umso wichtiger, dass Meister Vaags die Windrose nun komplettierte.
„Zum Glück sind wir gegen Sturmschäden versichert“, sagte Ansgar Vennemann vom Vorstand des Mühlenvereins. So brauche der Verein seine Reserven nicht anzutasten und könne sich mit allen Kräften weiterhin voll auf den nächsten Ausbauschritt des Mühlenensembles konzentrieren, nämlich die Wiedergangbarmachung der Motormühle.